Podcast

STATIONTOSTATION – Der Talk in der U-Bahn zum sozial-ökologischen Wandel

Jeden Donnerstag live in der Station oder am Tag darauf als Podcast.

Folge 15 – 13.04.2023

Gast: Marc Steiner

Öffentliche Beschaffung: Der Schlüssel zu einem ökologischen Wirtschaftssystem

Im Bereich der öffentlichen Beschaffung findet derzeit ein Paradigmenwechsel statt: weg von Vetternwirtschaft, Korruption und Ressourcenverschleiss, hin zu einer neuen Vergabe-Kultur öffentlicher Gelder. Dabei spielt das Beschaffungswesen eine zentrale Rolle für das Redesign eines ökologischen Wirtschaftssystems. Der Basler Richter am Bundesverwaltungsgericht St. Gallen, Marc Steiner, gibt Einblicke in das neue Mindset der öffentlichen Beschaffung, in dem eine Transformation des Kapitalismus hin zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Einkaufskultur der öffentlichen Hand unter den Bedingungen der planetaren Grenzen entsteht

Weitere Infos

Paradigmenwechsel im öffentlichen Beschaffungswesen ab dem 1. Juni 2023 auch in St. Gallen

 

Folge 14 – 17.11.2022

Gast: Tatiana Cardoso

Demokratie für alle: Die Schweiz im postmigrantischen 21. Jahrhundert

Opener-Guest der zweiten Staffel heute Abend ist Tatiana Pinto Cardoso. Tatiana ist Co-Präsidentin des postmigrantischen Think & Act Tanks Institut Neue Schweiz (INES). Mit ihr geht es beispielsweise um die Frage, wie können alle Menschen – egal ob «urschweizerisch» oder mit «Migrationsvordergrund» dieses Land positiv verändern und die Demokratie stärken?

26.08.2022

«Ich dachte, ich werde ein Star»

Die Pandemie hat die Musikszene auf den Kopf gestellt. Auch in der Ostschweiz. Jetzt sind die Konzerte wieder zurück. Das Publikum auch? Saiten hat Franca Mock, Basil Kehl und Michael Gallusser zum Gespräch über den aktuellen Zustand der Ostschweizer Bandszene getroffen. von Philipp Bürkler

Folge 13 – 14.07.2022

Gast: Ina Praetorius – «Wirtschaft ist Care»

Mit der feministischen Theologin Ina Praetorius geht es um postpatriarchale Ethik und Ökonomie.
Praetorius beschäftigt sich seit Jahren mit der Frage, wie ein künftiges Wirtschaftssystem aussehen könnte? Eine Wirtschaft, die nicht primär Kapitalgewinne ins Zentrum rückt, sondern die Bedürfnisse der einzelnen Menschen und der gesamten Gesellschaft berücksichtigt. Im Hinblick auf die Klimakrise und die immensen sozialen Herausforderungen, sind neue ökonomische Konzepte dringend nötig.
Praetorius ist Autorin mehrerer Bücher und Referentin zu Fragen des zukünftigen Wirtschaftens. Sie ist Mitbegründerin des im Dezember 2015 begründeten Netzwerks Wirtschaft ist Care.
Wirtschaft ist Care

Folge 12 – 24.03.2022

Gäste: Francesca Corbella, Vereinspräsidentin Solidaritätshaus St. Gallen und Mukhtar Jafari, 2015 geflüchtet aus Afghanistan

Derzeit kommen tausende geflüchtete Menschen aus der Ukraine in die Schweiz. Es sind Menschen, die ihr Haus, ihre Stadt und ihr Land buchstäblich über Nacht haben verlassen müssen, um vor dem Bombenterror des russischen Diktators Putin Schutz zu suchen. In westlichen Ländern werden diese Menschen herzlich empfangen und willkommen geheissen. Dank dem S-Status haben sie in der Schweiz unkomplizierten Zugang zum Arbeitsmarkt und den Sozialversicherungen. Das ist richtig und gut so. 
Nur; ganz anders erleben das Geflüchtete aus Ländern wie Afghanistan, Eritrea, Syrien, Sri Lanka oder der Türkei. Sie kommen oft unter gefährlichen Bedingungen und hohem Risiko über das Mittelmeer nach Europa und müssen dann oft Monate oder Jahre auf eine Arbeitsbewilligung warten. 
Warum reagiert die Schweiz/die EU nicht bei allen Menschen so unbürokratisch und rasch, wie das jetzt bei Ukrainer:innen passiert? Menschenrechte gelten doch universell, egal woher jemand kommt und welche Hautfarbe jemand hat. Oder ist die Ungleichbehandlung eben doch eine Frage der Hautfarbe und der geografischen Nähe? Gemeinsam haben alle diese Menschen, dass sie Kriegsopfer sind und traumatische Erlebnisse hinter sich haben, die sie nur schwer verarbeiten können.
Der Journalist Philipp Bürkler diskutiert mit Francesca Corbella, Vereinspräsidentin des Solidaritätshauses St. Gallen zum Thema Flucht und Ankunft. Wie geht eine Institution wie das Solihaus mit der aktuellen Fluchtkrise um und wo braucht es in der Migrationspolitik dringend Anpassungen? Oder führt der Ukraine-Krieg vielleicht endlich dazu, dass überhaupt einmal ernsthaft über Migrationspolitik und den Umgang mit den Menschen diskutiert wird?
Francesca Corbella wird am Donnerstag begleitet von Mukhtar, einem geflüchteten jungen Mann aus Afghanistan, der seit 2015 in der Schweiz lebt.
SOLIHAUS ST. GALLEN

Folge 11 – 10.03.2022

Gast: Ulrich Schmid – HSG-Professor und einer der profiliertesten Kenner Russlands und der Ukraine in der Schweiz

Wladimir Putin zeigt der Weltöffentlichkeit derzeit exemplarisch, zu was rechte Politik in ihrer extremsten Form fähig ist. Der Krieg in der Ukraine wird immer blutiger und brutaler. Mit bewussten Bombenangriffen auf die Zivilbevölkerung sollen die Menschen nicht nur verängstigt, sondern psychisch gebrochen werden. Die Fernsehbilder und Nachrichten auf sozialen Medien der vergangenen Tage sind verstörend.
Wer oder was kann den «postmodernen Diktator» stoppen? Ist es indirekt am Ende womöglich sogar Putin selbst? Immerhin besteht unter den russischen Soldaten zunehmend Zweifel daran, ob sie tatsächlich gegen angebliche «Nazis» kämpfen, so wie Putins Propaganda ihnen das gesagt hatte. Und in Russland gehen Menschen trotz Androhung drakonischer Strafen auf die Strassen, um gegen den Krieg zu protestieren. Oder wird Putin nun noch unberechenbarer, wenn der mit dem Rücken zunehmend zur Wand steht? Immerhin ist er auch international isoliert und im Kreml traut sich niemand ihm zu widersprechen.
Kulturjournalist Philipp Bürkler diskutiert diesen Donnerstag, 10.03.2022, mit Professor Ulrich Schmid von der Universität St. Gallen. Schmid leitet das Institut Kultur und Gesellschaft Russlands und gilt in der Schweiz als einer der besten und profiliertesten Kenner:innen der beiden Länder Russland und Ukraine.
HSG: KULTUR UND GESELLSCHAFT RUSSLANDS

Folge 10 – 06.01.2022

Gast: Johannes Brunner – Zukünftiges Bauen: Gegen Einheitsbrei und Monotonie

Unsere Städte ähneln sich immer mehr. Die Vielfalt und Unterschiedlichkeit von Gebäuden weicht zunehmend einer Gleichförmigkeit und Monotonie. Historische Bauten, die oft das Stadtbild seit Jahrhunderten prägen, werden nicht selten mit der Abrissbirne innert Tagen platt gemacht, nur um ein Rendite versprechendes Immobilienprojekt zu realisieren. Hatte Architektur früher eine soziale und ästhetische Funktion, geht es heute meist nur noch um kurzfristigen Gewinn. In den Agglomerationen oder in Wohnquartieren ist es nicht besser. Die ganze Schweiz sieht architektonisch mittlerweile ziemlich langweilig aus.
In Zeiten der Klimakrise müssten wir unsere Städte nicht nur grüner gestalten, sondern auch schonender und bewusster mit vorhandener Bausubstanz umgehen. Und vor allem – wir  müssen wieder in längeren Zeithorizonten denken. Denn heute werden Städte nicht mehr für Jahrhunderte gebaut, sondern nur noch für zwei Generationen, dann wird wieder abgerissen. Obwohl Städte schon immer gebaut und neugebaut wurden, hat die heutige Kurzfristigkeit/Kurzsichtigkeit auf wenige Jahrzehnte, auch Folgen auf die Ökosysteme. Die Herausforderung: Alte Bausubstanz erhalten und gleichzeitig Neues nachhaltig und ressourcenschonend bauen. Architekt:innen und Stadtplaner:innen stehen also buchstäblich vor einer grossen Baustelle. 
Philipp Bürkler diskutiert solche spannende Themen mit Johannes Brunner, Regionalpräsident Ostschweiz des Bundes Schweizer Architektinnen und Architekten BSA. Johannes Brunner ist in Deutschland aufgewachsen und lebt und arbeitet mittlerweile in Liechtenstein.
BSA

Folge 9 – 16.12.2021

Gast: Roman Niedermann – BIP oder Glücksindex? Gemeinwohl-Ökonomie als Wirtschaftsmodell der Zukunft?

Gewinn, Profit, Rendite und Wachstum. Unser heutiges Wirtschaftssystem fokussiert vor allem auf diese vier Bereiche. Indikatoren wie das Bruttoinlandprodukt oder das Pro-Kopf-Einkommen scheinen für viele Menschen alternativlos zu sein. Das einzige Ziel ist die Vermehrung von Kapital. Indikatoren wie das subjektive Wohlbefinden der Menschen, die Auswirkungen auf die Ökosysteme oder den Zustand der Demokratie werden unter den gegenwärtigen Bedingungen nicht berücksichtigt.
Einen völlig anderen Ansatz versucht das noch relativ neue Konzept der Gemeinwohl-Ökonomie. Es ist eines von mehreren aktuell diskutierten ökosozialen Wirtschaftskonzepten, die Mensch und Umwelt ins Zentrum stellen. Die Gemeinwohl-Ökonomie fokussiert auf Menschenwürde, Solidarität, ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und demokratische Teilhabe. Die Bewegung sieht sich selbst in der Tradition von Aristoteles und Adam Smith und bezieht sich auf die Grundwerte demokratischer Verfassungen.
Philipp Bürkler diskutiert mit Roman Niedermann , Sozialarbeiter und Leiter der Geschäftsstelle des Vereins für soziale Kohäsion und Gemeinwohl, über die Möglichkeiten und Potenziale dieser neuen Wirtschaftsform. Wie könnte eine Welt unter den Bedingungen des Gemeinswohls aussehen? Wie lässt sich die Welt gerechter und sozialer gestalten unter Einhaltung der planetaren Grenzen? Gibt es bereits Unternehmen oder Gemeinden, die nach diesem Konzept wirtschaften? Wie wird eine «andere» Wirtschaft möglich?
GEMEINWOHLÖKONOMIE

Folge 8 – 09.12.2021

Gast: Brigitte Kemmann – Kulturvermittlerin, Kulturzentrale St. Gallen

Die Corona-Pandemie hat die Kulturszene heftig durchgeschüttelt. Theater, Kino und Clubs mussten schliessen, Schauspieler:innen und Musiker:innen konnten nicht mehr auftreten. Bis heute kämpfen Kulturinstitutionen zudem mit weniger Publikum. Seit Corona verbringen die Menschen wieder mehr Zeit zuhause; und gemäss einer Umfrage des Bundes wollen sogar mehr als die Hälfte der Menschen nach der Pandemie weniger kulturelle Veranstaltungen besuchen. Düstere Aussichten für Kunst und Kultur?
Weniger schwarz sieht es die in Berlin aufgewachsene und seit 30 Jahren in St. Gallen lebende Kulturvermittlerin Brigitte Kemmann. Im Vergleich mit der Situation in Städten wie Berlin, seien die Bedingungen für Kunst- und Kulturschaffende in der Schweiz geradezu paradiesisch. In keinem anderen Land gebe es so viele finanzielle Mittel für subkulturelle Genres und Veranstaltungen. Jammern Künstler:innen und Kulturschaffende auf hohem Niveau?
Obwohl wir uns in der grössten Krise seit Jahrzehnten befinden, stimmt immerhin die Breite und Vielfalt des kulturellen Angebots in einer Stadt wie St. Gallen optimistisch. Fast 190 Kulturinstitutionen – vom etablierten Kunstmuseum oder Theater, bis zu kleinen und unbekannten Vereinen und Initiativen – hat Kemmann in einem Kultur-Stadtplan zusammengetragen und kürzlich veröffentlicht.
Wie hat die Pandemie die Kulturszene verändert? Wie geht es kulturpolitisch nach der Pandemie weiter? Und hat Underground-Kultur überhaupt noch eine Chance? Philipp Bürkler spricht mit Kemmann über ihre Erfahrungen als Kulturvermittlerin sowie über Kultur- und Verteilungspolitik.
KULTURZENTRALE

Folge 7 – 02.12.2021

Gast: Manuel Lehmann – «Zukunftsdorf Egnach»: ein weiteres Ökodorf oder Labor für künftige Wohnformen?

In der Thurgauer Gemeinde Egnach leben derzeit fast 5’000 Menschen. Schon in wenigen Jahren könnten es mehr als 7’000 Einwohner:innen sein. Auf dem Areal einer ehemaligen Mosterei beim Bahnhof soll nämlich eine Wohngemeinschaft – ein Ökodorf – für rund 2’000 Menschen entstehen. Wohnungen, Ateliers, Läden und ein Restaurant. Das Ziel: Die künftig dort lebenden Menschen sollen möglichst ressourcenschonend innerhalb der planetaren Grenzen leben. 
Entsteht mit dem sogenannten «Zukunftsdorf Egnach» lediglich ein weiteres spirituelles Ökodorf, in dem sich die Bewohner:innen von den restlichen Einwohner:innen angrenzen? Oder wird es zu einen Ort, an dem  tatsächlich neue und zukunftsfähige Lebens- und Wohnformen ausprobiert werden können unter den Bedingungen der planetaren Grenzen? Egnach existiert seit Jahrhunderten und seit 1869 gibt es auch einen Bahnhof. Einen eigentlichen Dorfkern – ein «Zentrum» – gibt es bisher allerdings nicht, der soll gemäss Initianten nun mit dem «Zukunftsdorf» entstehen.
Philipp Bürkler diskutiert mit Manuel Lehmann von Thinkpact Zukunft, einem der Initianten des «Zukunftsdorfes Egnach» über das Projekt, das immerhin das grösste seiner Art in der Schweiz werden soll. Sind Wohngemeinschaften die neuen Formen des Zusammenlebens? Wie funktioniert das Leben in einer solchen Gemeinschaft? Wer soll dort dereinst leben? Wie können die jetzigen 5’000 Einwohner:innen für das Projekt begeistert werden? Und: wer trägt die Kosten für das neue Dorf?

ZUKUNFTSDORF EGNACH

Folge 6 – 25.11.2021

Gäste: Katja Breitenmoser und Thomas Ghelfi – Soziokratie als gesellschaftliche Organisationsform im 21. Jahrhundert?

In traditionellen Unternehmen entscheidet der Chef oder die Chefin. Mitarbeiter:innen bleibt nichts anderes übrig, als sich an die Weisungen zu halten, wenn sie keine Kündigung riskieren wollen. Praktisch unsere gesamte Kultur ist nach dem hierarchischen Top-Down-System organisiert, welches auf Macht und Autorität ausgerichtet ist.
Seit der Kommerzialisierung des Internets und den damit verbundenen Veränderungen der Arbeitswelt, stellen sich Fragen über den Wert von Arbeit sowie zum Umgang mit Mitarbeiter:innen völlig neu. Gefragt sind Formen, die sich von den hierarchisch starren Strukturen lösen und Mitarbeiter:innen mehr Freiheiten und Entscheidungsbefugnisse ermöglichen. Eine dieser möglichen Organisationsformen nennt sich Soziokratie, beziehungsweise Soziokratie 3.0
In soziokratisch organisierten Unternehmen, NGOs oder Gruppen suchen Mitarbeiter:innen im Idealfall gemeinsam nach Lösungen für ein Problem. Mitarbeiter:innen haben mehr Kompetenzen und tragen eine grössere Verantwortung, gerade weil ja eben nicht mehr der Chef oder die Chefin alleine bestimmt. Was auf den ersten Blick toll und innovativ klingt, kann für viele Menschen aber auch negative Auswirkungen haben? Nicht alle wollen nämlich mehr Verantwortung tragen oder mehr Kompetenzen übernehmen. 
Ist Soziokratie also der Weg zum Glück bei der Arbeit im 21. Jahrhundert oder lediglich ein Instrument für Chefs, um es sich in ihrem Sessel noch etwas bequemer zu machen? Welche Rolle spielt Soziokratie beim Ausbau oder der Weiterentwicklung der Demokratie? Und, wie viel Kompetenz ist Mitarbeiter:innen zuzumuten? Philipp Bürkler diskutiert solche Fragen mit den beiden Kommunikationsprofis Katja Breitenmoser und Thomas Ghelfi des Beratungsunternehmens Esieben.

ESIEBEN

Folge 5 – 18.11.2021

Gästin: Miriam Rizvi – «Gerechter Weltuntergang» als soziale Chance

Die Klimakrise ist da und lässt sich nicht mehr abwenden, höchstens noch etwas mildern. Was uns jetzt noch bleibe, sei ein «gerechter Weltuntergang». Das sagt die 20-jährige Miriam Rizvi, die für die JUSO im Stadtparlament St. Gallen sitzt und sich selbst als Klimagerechtigkeitsaktivistin bezeichnet. Obwohl «Weltuntergang» sehr pessimistisch klingt, sieht Rizvi in den aktuellen Krisen vor allem eine Chance. Die Chance nämlich, die Welt solidarischer, sozialer und gerechter zu gestalten. 
Klimagerechtigkeit beinhaltet nämlich viel mehr als «nur» Klimathemen. Der Klimawandel dürfe nicht isoliert betrachtet werden, sondern müsse immer auch mit Themen wie Rassismus, Sexismus, Kapitalismus oder Antifaschismus mitgedacht werden, fordert Rizvi. Während in den Medien mehrheitlich noch immer despektierlich von der «Klimajugend» gesprochen wird, geht es der Bewegung neben dem Klima um alle sozialen Herausforderungen der Gegenwart. Angesichts der immer knapper werdenden Zeit, die sozialen und ökologischen Probleme auf dem Planeten zu lösen, sieht Rizvi vor allem radikalere Mittel wie ziviler Ungehorsam als legitim.
Ob Miriam Rizvi ihren Anliegen mehr durch Aktivismus oder Politik zum Durchbruch verhelfen kann und wie wir es schaffen könnten, die Gesellschaft insgesamt solidarischer zu gestalten, verrät sie im Gespräch mit Philipp Bürkler.

Folge 4 – 11.11.2021

Gast: Carmen Lama – Fair Fashion, die Alternative zur Fast Fashion

Um das Klima und damit den Planeten zu schützen, ist eine Konsumwende unabdingbar. Nicht nur wir als Konsument:innen  müssen unser Verhalten ändern, sondern auch die Industrie. Das Konzept und die Strategie des «Immer mehr» ist nicht zukunftsfähig.
Eine der umweltschädlichsten Branchen ist die Modeindustrie. Ketten wie H&M, Zara sowie Versandhäuser wie Zalando überschwemmen den globalen Markt mit Billig-Fashion. Durchschnittlich alle 14 Tage bieten diese neue Kollektionen an. Was nicht verkauft wird, landet im Abfall. Vier Millionen Tonnen Textilmüll jährlich alleine in Europa. Instagram-Influencer, Mode-Bloggerinnen und die Werbeindustrie sind die Treiber dieser Fast-Fashion-Industrie. Die Auswirkungen sind katastrophal: Für die Umwelt genauso wie für die Menschen. Hergestellt werden die Textilien grösstenteils von Näherinnen in südlichen Ländern: zu Tiefstlöhnen und ohne Sozialleistungen.
Die St. Gallerin Carmen Lama zeigt, dass es auch anders geht. Mit ihrem Modelabel TGIFW beschäftigt sie in Nepal Näherinnen zu existenzsichernden Löhnen und entsprechenden Sozialleistungen. «Fair Wear» oder auch «Slow Fashion» statt «Fast-Fashion».
Philipp Bürkler spricht mit Carmen Lama über die dunkle Seite der Modeindustrie, über das sich verändernde Konsumverhalten und die möglichen Auswege aus der ökologischen und sozialen Krise der Fashion-Industrie durch «Fair Fashion».

Folge 3 – 04.11.2021

Gast: Heidi Moser – Botanische Gärten in Zeiten der Klimakrise

Klimakrise, Artensterben und zerstörte Lebensräume stellen Botanische Gärten im 21. Jahrhundert weltweit vor Herausforderungen und definieren ihre Rolle neu. Die Vermittlung von Wissen zu Klima- und Biodiversitätsthemen, aber auch die Forschung werden wichtiger denn je. Was bedeutet der Klimawandel für Botanische Gärten? Welche Rolle spielen sie beim Erhalt der Biodiversität? Können Botanische Gärten das Artensterben aufhalten oder lediglich dokumentierend begleiten? Und ganz konkret, was bedeutet die Klimaerwärmung für die Gartenarbeit und den Gärtner:innenberuf?
Solche Fragen diskutiert Philipp Bürkler mit Heidi Moser, Co-Leiterin des Botanischen Gartens der Stadt St. Gallen. Die 45-jährige Botanikerin leitet die grüne Oase der rund 8000 Pflanzenarten zusammen mit ihrem Ehepartner Ivo Moser seit Herbst 2020. Heidi Moser hat an der Universität Zürich Systematische Botanik studiert und war früher Primar- sowie Gymnasiallehrerin. Heute unterrichtet sie an der Thurgauisch-Schaffhauserischen Maturitätsschule für Erwachsene die Fächer Biologie und Chemie.

Folge 2 – 28.10.2021

Gast: Carla Dossenbach – Gesellschaftliches Engagement im 21. Jahrhundert

Die Klimakrise ist nicht nur eine ökologische Krise, sondern auch eine soziale. Die Frage des Zusammenlebens in unserer Gesellschaft stellt sich grundsätzlich neu. Soziales Engagement und verantwortungsvolles Handeln werden im 21. Jahrhundert wichtiger als jemals zuvor. Für junge Menschen genauso, wie für ältere.
Philipp Bürkler diskutiert darüber mit der St. Galler Sozialwissenschaftlerin und Sozioökonomin Carla Dossenbacher. Die 31-jährige ist Co-Founder von step into action, einer Organisation zur Förderung von jungem, gesellschaftlichem Engagement.

Folge 1 – 21.10.2021

Gast: Elmar Grosse Ruse – Letzte Chance Klimakonferenz Glasgow?

Seit Jahren heisst es: Wenn wir jetzt handeln, können wir die Klimakrise noch stoppen. Wie lange gilt das noch? Philipp Bürkler spricht in der ersten Ausgabe des STATIONTOSTATION Talks aus der U-Bahn zum sozial-ökologischen Wandel mit dem WWF-Klimaexperten und Umweltpsychologen Elmar Grosse-Ruse.
Schaut in unseren Fahrplan. Dort gibt es einen Überblick über alle geplanten Podcast-Aufzeichnungen in den kommenden Wochen.