24.03.2022 – Gast: Francesca Corbella

Donnerstag, 24.03.2022 ab 20.30 Uhr

Migration – zwischen Flucht und Ankunft

Gast: Francesca Corbella, Vereinspräsidentin Solidaritätshaus St. Gallen

Derzeit kommen tausende geflüchtete Menschen aus der Ukraine in die Schweiz. Es sind Menschen, die ihr Haus, ihre Stadt und ihr Land buchstäblich über Nacht haben verlassen müssen, um vor dem Bombenterror des russischen Diktators Putin Schutz zu suchen. In westlichen Ländern werden diese Menschen herzlich empfangen und willkommen geheissen. Dank dem S-Status haben sie in der Schweiz unkomplizierten Zugang zum Arbeitsmarkt und den Sozialversicherungen. Das ist richtig und gut so. 

Nur; ganz anders erleben das Geflüchtete aus Ländern wie Afghanistan, Eritrea, Syrien, Sri Lanka oder der Türkei. Sie kommen oft unter gefährlichen Bedingungen und hohem Risiko über das Mittelmeer nach Europa und müssen dann oft Monate oder Jahre auf eine Arbeitsbewilligung warten. 

Warum reagiert die Schweiz/die EU nicht bei allen Menschen so unbürokratisch und rasch, wie das jetzt bei Ukrainer:innen passiert? Menschenrechte gelten doch universell, egal woher jemand kommt und welche Hautfarbe jemand hat. Oder ist die Ungleichbehandlung eben doch eine Frage der Hautfarbe und der geografischen Nähe? Gemeinsam haben alle diese Menschen, dass sie Kriegsopfer sind und traumatische Erlebnisse hinter sich haben, die sie nur schwer verarbeiten können.

Der Journalist Philipp Bürkler diskutiert mit Francesca Corbella, Vereinspräsidentin des Solidaritätshauses St. Gallen zum Thema Flucht und Ankunft. Wie geht eine Institution wie das Solihaus mit der aktuellen Fluchtkrise um und wo braucht es in der Migrationspolitik dringend Anpassungen? Oder führt der Ukraine-Krieg vielleicht endlich dazu, dass überhaupt einmal ernsthaft über Migrationspolitik und den Umgang mit den Menschen diskutiert wird?

Francesca Corbella wird am Donnerstag begleitet von Mukhtar, einem geflüchteten jungen Mann aus Afghanistan, der seit 2015 in der Schweiz lebt.

SOLIHAUS ST. GALLEN